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Sonntags Doku: Stranger in a Strange Land – Nick Cave in Berlin

Nick Cave - Screenshot aus Stranger in a Strange Land auf YouTube

Nick Cave – Screenshot aus Stranger in a Strange Land auf YouTube

Produziert von Bram van Splunteren für den niederländischen Fernsehsender VPRO, wurde der Dokumentarfilm Stranger in a Strange Land 1987 gedreht, während Nick Cave in Westberlin lebte.

Die Erzählung ist auf niederländisch, aber die Interviews mit Cave, die das Rückgrat des Films bilden, werden auf Englisch geführt, genauso wie die mit seinen Freunden und Musikerkollegen, Mick Harvey, Blixa Bargeld und Mark E Smith.

Nick Caves erster Auftritt wird denjenigen bekannt sein, die Mark Reeders großartigen Film B-Movie: Lust und Sound in West-Berlin gesehen haben. Die Kamera folgt Cave in sein Zimmer. Er zieht einen Vorhang zurück und, für seine 30 Jahre sehr jung aussehend, kündigt stolz an, „Das ist mein Schlafzimmer…und meine Sammlung deutscher gotischer Bilder…meine Waffe…ähm und mein Schreibtisch…“ Diese abweisende, fast desinteressierte Vortrag charakterisiert seine Auftritte im Film.

Nick Cave zog während seiner Zeit mit The Birthday Party nach Berlin. Er wurde Stammgast in der legendären Bar Risiko und bildete eine starke musikalische Partnerschaft mit Blixa Bargeld von Einstürzenden Neubauten, der im Kreuzberger Nachtlokal eine Institution war. Er beschreibt seine Bewunderung für das Talent von Bargeld und sagt: „Er kann seine Gitarre so klingen lassen… wie nichts, was Du vorher gehört hast. Er ist außerordentlich. Er ist mein Held…“

Seine Nähe zu Bargeld und dessen Einfluss auf seinen Schreibstil wird von einigen als Faktor für die Trennung von The Birthday Party und der anschließenden Gründung von The Bad Seeds genannt.

Wie sein Idol David Bowie vor ihm, hat Nick Cave während seiner Zeit in Berlin mehrere Alben in den Hansa Ton Studios aufgenommen.

Zu der Zeit, als Stranger in a Strange Land gedreht wurde, war Cave bereits von der Stadt desillusioniert. „Es ist ein bisschen traurig“, sagt er. „Ich denke, sie hat ihren Arsch im Eimer, Berlin.“

Stranger in a Strange Land endet mit einer äußerst surrealen Sequenz, als Nick Cave in einem Auto durch Hamburg gefahren wird.

Bezug nehmend auf ein früheres Interview während Cave’s Zeit in London, der Reporte sagt: “Du hast einmal über Dich selbst gesagt, dass Du möglicherweise einen Verfolgungskomplex hast, anstatt paranoid zu sein.“

Sehr ernst aussehend, antwortet Cave: „Du sagst das nur, oder? Du sagst das nur, um mich anzugreifen … Du bist nur ein anderer, der versucht mich anzugreifen … Du willst mich verletzen, oder? Im Grunde magst du mich nicht, aber du weißt nicht warum. Dich ebenfalls. Und ihr alle da draußen. Sie alle wollen, dass ich flach auf meinen Arsch falle. Und scheitere.“

Es ist schwer zu glauben, dass er nicht nur mit dem Reporter spielte, aber irgendwie bin ich mir nicht sicher.

Stranger in a Strange Land

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