Menu Oben

  • en
  • de

Sonntags Doku: Der Rote Elvis – Die Geschichte von Dean Reed

Screenshot aus Der Rote Elvis auf YouTube

Screenshot aus Der Rote Elvis auf YouTube

Der Dokumentarfilm Der Rote Elvis erzählt die Geschichte des amerikanischen Folk-Rock-Sängers Dean Reed, der 1973 nach Ostdeutschland emigrierte und zur Galionsfigur des kommunistischen Regimes wurde.

Reed wurde in Denver, Colorado, geboren und war, im Gegensatz zu seinem Ruhm hinter dem Eisernen Vorhang, in Amerika relativ unbekannt. Im Jahr 1958 unterschrieb er einen Vertrag bei Capitol Records, aber sein größter US-Hit The Search, der 1959 erschien, schaffte es nur knapp auf die Billboard-Charts und erreichte Platz 96.

In den frühen 1960er Jahren erlebte er auf einer südamerikanischen Tour, um seine Single „Our Summer Romance“ zu promoten, seinen ersten Erfolg, bei der seine Popularität die von Elvis Presley übertraf.

Er entwickelte ein Interesse an der politischen Szene, während er in Chile lebte und wurde ein ausgesprochener Sozialist. Nach Aufenthalten in Argentinien, Spanien und Italien, ließ sich Reed 1973 in Ostdeutschland nieder und führte lange Tourneen durch die Ostblockländer durch.

Es schien mir durch die Geschichten, die von seinen Zeitgenossen im gesamten Dokumentarfilm erzählt wurden, dass Dean Reed ein sehr widersprüchliches Leben führte. Er erklärte eine Kameradschaft mit dem Proletariat und rühmte die Tugenden des Kommunismus, verzichtete aber nie auf seine US-Staatsbürgerschaft, zeigte die Amerikanische Fahne in seiner Wohnung und genoss Luxus und Freiheiten, die weit über die Möglichkeiten des Durchschnittsbürgers hinausgingen.

Ein weiteres Muster ergibt sich aus Schwierigkeiten in seinen persönlichen Beziehungen. In jeder seiner drei Ehen folgte einem magischen ersten Hochgefühl der Liebe und des Glücks, Desinteresse und Depression.

Ich hatte den Eindruck eines Mannes mit einem Heldenkomplex. Eine in Palästina gefilmte Sequenz zeigt Reed herumlaufend mit einem Gewehr, mit einem wachsenden Bart und für Yasser Arafat singend. Die ganze Sache sieht eher wie spielende Soldaten aus, als die Bereitschaft, für die Sache zu kämpfen. Seine Filmrollen, vor allem in Ostdeutschland, waren eine Erweiterung seiner Bühnenpersönlichkeit und Reed rettete unvermeidlich den Tag am Ende.

In einer Zeit, in der sein Ruhm schwand und seine dritte Ehe bröckelte, wurde Dean Reed im Juni 1986 im Zeuthener See, in der Nähe seiner Ostberliner Heimat, tot aufgefunden. Reed war 47 Jahre alt.

Die Todesursache wurde heiß diskutiert. Die offizielle Ursache wurde als versehentliches Ertrinken festgehalten, jedoch wurde später ein auf einem Drehbuch gekritzelter Abschiedsbrief in seinem Auto gefunden. Es gibt immer noch einige, die trotz dieser Beweise Verdachtsmomente haben – die Stasi, der KGB und die CIA werden als Täter vorgebracht.

Ein Teil der Aufnahmen in Der Rote Elvis stammt aus einer früheren, vor seinem Tod veröffentlichten Dokumentation ‘The American Rebel: The Dean Reed Story’, die eine romantischere Version seines Lebens darstellt.

Der Rote Elvis

, , ,

No comments yet.

Schreibe einen Kommentar