Die Gedenkstätte Berliner Mauer erstreckt sich vom S-Bahnhof Nordbahnhof entlang der Bernauer Straße bis zur Ecke Schwedter Straße.
Nach der Deutschen Wiedervereinigung schrien die Berliner, dass die Berliner Mauer entfernt werden muss um die Zugänglichkeit durch die Stadt wieder herzustellen. Aber mit der Zeit begannen sie zu verstehen, dass es notwendig war, einige Stücken davon als Gedenkstätte und Erinnerung an die geteilte Vergangenheit der Stadt zu bewahren. Das Berliner Mauerdenkmal an der Bernauer Straße ist das Ergebnis dieser Notwendigkeit.
Durch mehrere Ausstellungen und Gedenksorte will die Gedenkstätte Berliner Mauer die Geschichte des Lebenszyklus der Mauer und ihre Wirkung auf die Stadt Berlin und ihre Bewohner erzählen.
Grenz- und Geisterbahnhöfe im geteilten Berlin
Ausgehend vom Nordbahnhof gibt es eine Fotoausstellung im S-Bahnhof Gebäude über die Berliner Geisterbahnhöfe.
Nach dem Bau der Berliner Mauer war es notwendig, einige Stationen zu schließen, um zu verhindern, dass Ostdeutsche durch die Tunnel und Zuggleise, wo Ost-Berlin-Linien vorübergehend durch West-Berlin fuhren, flüchteten.
Nordbahnhof war eine solche Station. Stationseingänge wurden versiegelt, Seitentunnel wurden blockiert und Züge fuhren durch die ehemalige Station ohne zu halten.
Eine der Ausstellungsobjekte hier erzählt von den Grenzschutztruppen, die aus ihrer einzigartigen Position Nutzen zogen, um ihre eigene Flucht durchzuführen. Sobald es bekannt war, dass den Wachen selbst nicht vertraut werden konnte, beobachteten sie die Geisterbahnhöfe aus versiegelten Einheiten.
Das Besucherzentrum
Beim Verlassen des Nordbahnhofs wirst Du den rostfarbenen Pavillon des Besucherzentrums der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Ecke Bernauer Straße / Gartenstraße sehen.
Dies ist der Ausgangspunkt für Führungen und Besucher können hier einen Überblick über die vielen Elemente des Denkmals erhalten.
Die Gedenkstätten und das Fenster der Erinnerung
Entlang der Bernauer Straße steht noch ein Teil der Mauer und wo einige Abschnitte vor der Errichtung der Gedenkstätte Berliner Mauer abgerissen wurden, markieren verrostete Stahlstäbe ihren ursprünglichen Weg. Diese erinnern an den freiliegenden Stahl im verfallenden oder beschädigten Beton der Mauer, der von Souvenirjägern abgerissen wurde. Diese Stäbe geben einen Eindruck darüber, wo die Mauer stand, aber erlauben Besucher auch, durch die ‚Mauer‘ zu sehen, um die beiden Hälften der ehemals geteilten Stadt zu sehen.
Das Fenster der Erinnerung steht hier im Gras des Todesstreifens und ist ein Denkmal für die Opfer der Berliner Mauer. Die Fotos der Opfer werden in Fenstern in der Wand zusammen mit ihren Geburts- und Todesdaten angezeigt.
Einer der bekanntesten und tragischsten Opfer der Mauer war Peter Fechter, ein Maurer aus Ost-Berlin.
Als er 1962 die Mauer an der Zimmerstraße überquerte, wurde er von den Grenzschutztruppen erschossen und fiel zu Boden, wo er in der Nähe der Mauer lag und laut schrie. Mit beiden Seiten, die einen Gegenschlag fürchteten, wenn sich jemand auf den Todesstreifen wagte um ihm zu helfen, wurde Peter zum Verbluten liegen gelassen.
Er war nur 18 Jahre alt.
Dieser Abschnitt der Gedenkstätte Berliner Mauer endet an einer großen Metallwand, die ein Ende des Denkmals zur Erinnerung an die geteilte Stadt und die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft ist. Von hier aus links und über die Bernauer Straße, kommst Du zum Dokumentationszentrum.
Das Dokumentationszentrum
Das Dokumentationszentrum beherbergt eine Ausstellung über den Bau der Mauer, der durch Fotografien, Archivdokumente und Videopräsentationen vorgestellt wird.
Hier siehst Du Aufnahmen von Ost-Berliner Bewohnern, die durch den Stacheldraht der ursprünglichen Grenze kriechen oder aus ihren Wohnungsfenstern in die Arme der Westberliner in der Straße unten springen.
Als Ergebnis dieser Fluchten wurden Fenster in Wohngebäuden zugemauert und viele der Wohnblöcke, die die Grenze bildeten, wurden zerstört.
Neben dem Dokumentationszentrum befindet sich ein Turm mit Aussichtsplattform mit Blick auf das Denkmal, ein bewahrter Teil der Mauer mit dem intakten Todesstreifen und einem Wachturm, der von zwei Stahlwänden umschlossen ist.
Wenn Du das Dokumentationszentrum verlässt, kannst Du über die Bernauer Straße und zur anderen Seite des Todesstreifens laufen, den du gerade von oben gesehen hast und einen Blick durch die Schlitze in der Mauer auf Straßenhöhe werfen.
Die Kapelle der Versöhnung
Weiter entlang der Bernauer Straße ist die Kapelle der Versöhnung.
Die ursprüngliche Kirche der Evangelischen Versöhnungsgemeinde konnte nicht mehr genutzt werden, als die Berliner Mauer 1961 errichtet wurde. Die Kirche stand auf dem Todesstreifen und war für die Bürger und Bürgerinnen von Ost- und West-Berlin unzugänglich. Die Kirche wurde zu einem Symbol der geteilten Stadt und zu einem Protestort und als solcher war es eine Peinlichkeit für die Regierung der DDR. Im Januar 1985, nachdem sie seit über 23 Jahren leer stand, wurde der Befehl gegeben, die Kirche zu zerstören und sie wurde gesprengt.
Die neue Kapelle der Versöhnung wurde auf dem Gelände der alten Kirche gebaut, mit dem ursprünglichen Altarbild. Für die Opfer der Berliner Mauer werden hier regelmäßige Gebetsdienste gehalten.
Die Glocken der ursprünglichen Kirche wurden auch gerettet und sind jetzt in einem Holzgerüst (links von der Kapelle in dem oben genannten Foto) untergebracht. Sie werden noch geläutet, um Pfarrkinder zum Gebet zu rufen.
Die Sonne, die durch die Holzlatten der Außenwand der Kapelle strömt, macht eine friedliche und besinnliche Stimmung, auch ohne in die Kapelle selbst einzutreten.
Das Gedenkstättenareal
Das Gedenkstättenareal geht von der Kapelle der Versöhnung bis zur Ecke Schwedter Straße gegenüber dem Mauerpark weiter.
Dieser letzte Abschnitt ist noch in Arbeit und beinhaltet Markierungen von einigen der vielen Tunnel, die unter der Bernauer Straße gebaut wurden, von denen, die in ein besseres Leben im Westen fliehen wollten.
Der NBC-Dokumentarfilm ‚Der Tunnel‘ folgt den Bemühungen einer solchen Gruppe von Tunnlern und ist ein faszinierender Einblick in die Mühen, die Menschen unternehmen würden, um den Menschen zu helfen zu entkommen.
Du wirst auch das berühmte Bild eines Wächters sehen, der die ursprüngliche Stacheldrahtgrenze an der Ecke der Ruppiner Straße und der Bernauer Straße überspringt, die die Seite eines der Wohngebäude hier schmückt.
Durch das Gedenkstättenareal gibt es Säulen mit Fotos und Audiokommentaren, die die Geschichte der Mauer zum Leben erwecken.
Berlin ist eine Stadt, in der die Geschichte an fast jeder Ecke sichtbar ist und auf der Bernauer Straße ist die Vergangenheit zum Leben erweckt und mit der Gegenwart koexistent.
Die Gedenkstätte Berliner Mauer ist nicht so offensichtlich attraktiv wie ihre bunte Cousine, die East Side Gallery, aber ich denke, ein Besuch hier ist wichtig, um ein besseres Verständnis der Berliner Vergangenheit zu gewinnen.
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