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Der Bierpinsel – ein Leuchtturm des Brutalismus

Die Rückseite vom Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, von der Schildhornstraße betrachtetDer Bierpinsel, ein 47 Meter hoher brutalistischer Turm, beherrscht die Skyline auf der Schloßstraße in Berlin Steglitz, der zweitgrößten Einkaufsstraße der Stadt.

Der Bierpinsel wurde zwischen 1972 und 1976 nach den Plänen der Architekten Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte gebaut, die auch das ICC Berlin entwarfen. Das Gebäude, dessen markante Erscheinungsform von der Silhouette eines Baumes inspiriert wurde, eröffnete am 13. Oktober 1976 als Turmrestaurant Steglitz.

Der Bierpinsel, ein brutalistischer Turm in Berlin-Steglitz und die Brücke auf der Schildhornstraße von unten von der Schloßstraße betrachtet

Berliner haben jedoch eine Vorliebe für die Zuordnung von Spitznamen zu den Wahrzeichen der Stadt und diese ikonische Struktur ist weithin bekannt als Bierpinsel. Der Name verweist auf seinen Umriss, seinen primären Gebrauch und das liebevoll in Erinnerung behaltene Freibier, das zur Eröffnung serviert wurde.

Im Laufe der Jahre beherbergte das Gebäude zahlreiche Restaurants, Bars und auch einmal einen Nachtclub, erfuhr aber einen hohen Mieterwechsel.

Es wurde 2002 für umfangreiche Renovierungsarbeiten geschlossen und 2003 wieder eröffnet, obwohl seine Auferstehung kurzlebig war.

Die Türen des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, auf der Schildhornstraße

Ein Schild auf dem Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, das Restaurants mit Weitblick bewirbt

Die Betontreppen hoch zum Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz

Die Schloßstraße Eingang zum Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz

Die damalige Besitzerin Tita Laternser kaufte 2006 den Bierpinsel, als der Langzeitbetreiber Horst Weißig entschied, dass neues Blut für den Umgang bei wiederkehrenden Problemen mit Wasserlecks im Gebäude benötigt wurde.

Trotz der Zusicherungen an die Pächter, das Land Berlin, zum Zeitpunkt des Kaufs, Laternser und ihre Tochter, Larissa, die das Gebäude in ihrem Namen verwaltet, haben noch keine dauerhafte Nutzung für das Gebäude gefunden.

Der 'Home Sweet Home’ Bär Street Art auf dem Schaft des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz

Der psychedelische Bär auf der Wand des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz

Im Jahr 2010 wurde im Rahmen des Turmkunst-Projektes die 3. Etage als Kunstkaffee  vorübergehend eröffnet. Zwischen April und Juni 2010 haben 4 internationale Graffiti-Künstler – Flying Förtress, Honet, Sozyone und Craig KR Costello – die 2.000 Quadratmeter große Fassade bemalt.

Es wurde zu der Zeit vereinbart, dass die Lackierung nach einem Jahr wieder in ihre ursprüngliche Rotierung gebracht werden sollte, aber in 2017 bleibt es so bunt wie immer.

Die mehrfarbige Krone des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz

Die mehrfarbige Krone des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, von der Schloßstraße betrachtet

Die mehrfarbige Unterseite des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, von der Schloßstraße betrachtet

Die Rückseite vom Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, von unten auf der Schildhornstraße betrachtet

Seit die Laternsers die Kontrolle über das Gebäude übernahmen, gab es mehrere potenzielle Mieter. Im März 2013 wurde weitgehend berichtet, dass das The Story of Berlin Museum in fortgeschrittenen Gesprächen war, mit dem Ziel einzuziehen. Im August 2015 war das aber vom Tisch, als die Cells Bauwelt GmbH das Zuhause des Museums im Ku’damm-Karree von dem irischen Investor Ballymore kaufte, der versucht hatte, es loszuwerden.

Angesichts seiner Geschichte ist es vielleicht ironisch, dass eines der größten Probleme, mit denen die derzeitigen Besitzer konfrontiert sind, ein Streit mit ihrer Versicherungsgesellschaft über Schäden, die durch geplatzte Wasserleitungen verursacht wurden, ist.

Die Rückseite vom Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz, von der Schildhornstraße betrachtet

Das Vampyrgesicht auf dem Bierpinsel, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz

Die Unterseite des Bierpinsels, einem brutalistischen Turm in Berlin-Steglitz und die Spiegelungen der Schloßstraße

Bis dieser Streit gelöst ist und wer weiß wie lange danach, ist es wahrscheinlich, dass der Bierpinsel eine lebendige, aber leere brutalistische Reliquie der architektonischen Vergangenheit Berlins bleibt.

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