Wenn Du die Sredzkistrasse im Prenzlauer Berg in der Nähe der Ecke Kollwitzstraße entlang bummelst, wirst du vielleicht ein Sesamstraße-Moment haben, weil ‚einer dieser Bäume nicht wie die anderen ist‘. Der Bücherwald ist eigentlich kein Baum. Es ist eine Sammlung von fünf Baumstämmen, zusammen geschraubt mit in das Holz geschnitzten Regalen, um eine einzigartige Bibliothek zu schaffen.
Die Bäume für den Bücherwald wurden im Grunewald gefällt und von der BAUFACHFRAU Berlin eV., einer Bildungseinrichtung für Frauen im Baugewerbe, geprägt und errichtet. Passanten haben die Bücher seit ihrer Einweihung im Juni 2008 durchstöbert.
Ein Berufsbildungsprojekt zur Wertschöpfungskette
Wald – Holz – Buch
ein öffentliches Bücherregal
Auf dem breiten Bürgersteig in der Nähe des Bücherwalds stehend macht es Spaß, die Leute, die zum ersten Mal die Bibliothek entdecken zu beobachten. Irgendwas an den Regalen und ihren schützenden Plastikklappen fangen ihre Aufmerksamkeit auf, und sie werden um den Baum herumwandern und die Titel im Angebot anschauen. Man kann fast sehen wie sie denken ‚kann ich einfach ein Buch nehmen?‘
Der Bücherwald kann kostenlos genutzt werden. Man kann hier vorbeikommen und einfach Bücher nehmen, lassen oder tauschen. Wenn jemand Interesse hat, was mit den Büchern passiert, nachdem sie Deine Hände verlassen, eine Metalltafel auf dem Baum lenkt Benutzer in Richtung bookcrossing.com.
BookCrossing, dessen Mission ist es, „Menschen durch Bücher zu verbinden“, führt eine Datenbank von Büchern, die liegen gelassen wurden, so dass andere diese entdecken können.
Mitglieder können ihre Bücher mit der Hilfe von BC IDs (BookCrossing IDentifizierungsnummern) markieren und verfolgen. Jede BC ID für jedes Buch ist unverwechselbar – sobald es auf der Seite registriert ist, kann das Buch für immer verfolgt werden und neue Einträge erhalten.
Der Bücherwald ist Teil einer populären Sharing Economy (Tauschbörsen) in Berlin – die erste Givebox mit dem Motto „Sharing is caring“, wurde um die Ecke der Kollwitzstraße aufgestellt.
Die Givebox erstreckt sich weiter als nur über Bücherausleihen hinaus und ermöglicht es den Leuten, alle unerwünschten Sachen von Kleidern, über CDs und Spielzeug bis Krimskrams abzugeben – alles, für das jemand anderes dankbar sein könnte.
Wenn Du das nächste Mal in Prenzlauer Berg bist, vielleicht über die Straße bei Chutnify zum Essen, empfehle ich Dir, am Bücherwald zu halten und die Bücher durchzusuchen – es wäre noch besser, wenn du auch Bücher, die Du im Berliner Bücherwald zurücklassen möchtest, hast.
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