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Sonntags Doku: Nazi Book Burning – über die Bücherverbrennung in 1933

Die Nazi Bücherverbrennung auf dem Bebelplatz (damals Opernplatz) in Berlin in 1933. Screenshot aus Nazi Book Burning, einem kurzen Dokumentarfilm von dem United States Holocaust Memorial Museum (Holocaust-Gedenkmuseum der Vereinigten Staaten) auf YouTube

Screenshot aus Nazi Book Burning, einen kurzen Dokumentarfilm über die Bücherverbrennung in 1933 auf YouTube

In dem kurzen Dokumentarfilm ‚Nazi Book Burning‘ stellt das United States Holocaust Memorial Museum (Holocaust-Gedenkmuseum der Vereinigten Staaten) die Bücherverbrennung von 1933 in Deutschland vor. Es wird darüber geredet, warum Regimes wie die Nazis Kultur und insbesondere Bücher anvisieren.

Der nationalsozialistische Deutsche Studentenbund (NSDStB) begann kurz nach dem Machtanstieg der Nationalsozialisten den Wunsch der Regierung, die deutsche Kultur und Gesellschaft zu ‘einigen’, auszuführen, indem sie das Sammeln von Büchern begonnen, die als ‘undeutsch‘ angesehen wurden.

In der Nacht des 10. Mai 1933 versammelten sich in 34 deutschen Universitätsstädten Studenten auf Stadtplätzen und anderen öffentlichen Plätzen und entzündeten riesige Haufen dieser beschlagnahmten Bücher.

Allein in Berlin wird davon ausgegangen, dass mehr als 40.000 Menschen zuschauten, während Studenten mehr als 20.000 Bücher auf dem heutigen Bebelplatz (damals Opernplatz) in Brand steckten.

Joseph Goebbels, der Reichsminister für Volksklärung und Propaganda, sprach an diesem Abend in Berlin:

…und der kommende deutsche Mensch wird nicht nur ein Mensch des Buches, sondern auch ein Mensch des Charakters sein.

Als die Bücher den Flammen übergeben wurden, prangerten Studentenführer die Autoren an:

Gegen Dekadenz und moralischen Zerfall! Für Zucht und Sitte in Familie und Staat! Ich übergebe der Flammen die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner.

Kästner, der für seine Kinderbücher, einschließlich Emil und die Detektive am berühmtesten war, war unter der Masse als seine Bücher auf das Feuer geworfen wurden. Er würde sich später erinnern:

Ich stand vor der Universität eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners. Begräbniswetter hing über der Stadt. Es war widerlich.

Die Verbindung zwischen der Bücherverbrennung im Jahr 1933 und dem entsetzlichen Völkermord, der später folgen würde, lange vor der Zeit herstellend, ein anderer betroffener Autor, Heinrich Heine, schrieb im Jahr 1820:

Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.

Nazi Book Burning

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